Wie bereits im Beitrag “Neue Technik muss her [2020]” berichtet, habe ich euch versprochen im Nachgang über den Einsatz des SSD-Cache’s zu berichten.
Ich habe meine Synology DS1621+ die ersten 8 Wochen ohne SSD-Cache betrieben und in dieser Zeit die Datenmigration von verschiedenen Rechnern vorgenommen, wobei z.B. RAID-Systeme in den Ruhestand geschickt wurden.
Während dessen habe ich immer mal in den SSD-Cache Berater geschaut und mit jedem TB den ich mehr megriert habe, hat das Beratertool immer mehr Cache empfohlen.
Hat man 2-3 Tage nichts gemacht, sind die Werte automatisch leicht abgefallen.
Teilweise hat er mir 2 TB Cache empholen, was im Kleingewerbe / Privatbereich einfach utopisch ist.
Nach einer Woche normalen Betrieb, bin ich am Ende bei 980 GB angekommen.
Die Entscheidung
Nun weiß ich aus der Erfahrung heraus was an Cache benötigt wird, wenn man einen Mixbetrieb hat aus Backup’s, Datenablage, Docker Container und virtuelle Maschinen + weitere Syno Anwendungen.
In der Regel kommt man mit einem SSD-Cache von 400-500 GB hin.
In meinem Fall kommen die Seagate IronWolf 510 SSD in der Speichergröße 480GB zum Einsatz.
Das System
Bei mir kommt so ziemlich alles zum Einsatz, was ein Synology System bietet und belastet:
– Daten- und Systembackup’s
– Datenablage
– virtuelle Maschinen
– Docker Container
– DNS-Server
-Domänen Controller
Durch den Einsatz unterschiedlicher Systeme, wird der Cache später auf unterschiedlichste Weise beansprucht, also z.B. nicht nur durch Lese- und Schreibzugriffe durch SMB.
Aktuell laufen auf der Synology 4 Docker Container wie z.B. ecoDMS oder Smokeping.
Zusätzliche laufen bei mir 2 Linux Ubuntu VM’s und 2 Windows Server 2019.
In der Synology kommen 6x 4 TB IronWolf NAS (Modellnr.: ST4000VNZ08) Festplatten zum Einsatz.
Der SSD-Cache
Man liest recht viel im Netz, dass der SSD-Cache nichts bringt.
Das kann ich so nicht bestätigen. Bevor der SSD-Cache rein kam, hat das Datenkopieren recht lange gedauert. Im Schnitt hatte ich immer um die 50-68 MB/s von möglichen 125 MB/s.
Bevor der SSD-Cache zum Einsatz kam, waren meine VM’s recht träge. Man konnte zwar drauf arbeiten, flüssig ist aber was anderes.
Dazu kommt, dass das System nicht so performant lief, wie mit SDD-Cache.
Die Windows Server haben recht lange für einen Bootvorgang benötigt und Docker Container starteten je nach System auch langsamer.
Auch die I/O’s der VM’s waren nicht der hit.
Natürlich hat bei NFS und SMB die Lese- und Schreibrate unter den 5900 RPM gelitten.
Viele testen den Cache ohne “sequenzielles I/O übersprigen, um die reale Effektivität zu erfahren. Ich bin jedoch der Meinung, dass das die Erfahrung verfälscht.
Aus diesem Grund lasse ich diese Option an.
Nach dem Einsetzten des SSD-Cache’s lief alles gleich um einiges flüssiger.
Die Windows Server starteten wie man es sonst kennt schnell, Docker waren sofort da.
NFS- und SMB-Freigaben haben 120-123 MB/s erreicht.
Mein NAS wird in einer 4x 1 Gbit Link Aggregation betrieben.
Um zu sehen was noch geht, habe ich mein Rechner in eine 2x 1 Gbit Link Aggregation versetzt und bin hier 200-230 MB/s dauerhaft gekommen.
Programmzugriff
Wo ich auch einen eindeutige Leistungsschub bemerkt habe, ist bei der Bearbeitung von Audio,- Video- und Bilddateien.
Hier merkt man z.B. beim Laden von Tumbnails, Videovorschauen oder Audiosquenzen eindeutig ein schnelleres Laden.
Die Auslastung
Nun ist ja die Frage, wie wird denn nun der Cache ausgelastet in der Kombination wie ich das NAS betreibe.
Hier sagen Bilder mehr als Worte.
FAZIT
Wer das Geld hat, dem kann ich einen SSD-Cache nur empfehlen, zu mindestens dann wenn man viele Daten schiebt, man virtuelle Maschinen einsetzten möchte, oder Docker Container nutzt.
Klar ist, dass ein SSD-Cache zusätzliche Kosten verursacht, da die Cache-Module früher ausfallen, als die normalen Festplatten.
Für mein Anwendungsszenario habe ich es jedoch als absolut sinnvoll gesehen und bereue den Einsatz nicht.
Der Performanceschub war es absolut wert. Ich würde den SSD-Cache auch nicht als Festplatten einsetzten wollen, so wie es z.B. bei QNAP möglich ist.
Ihr habt Fragen oder hättet gerne etwas getestet?
Dann schreibt mir gerne an.